Es ist nicht alles Gold was glänzt. Aus diesem Grund gibt es im Goldhandel und der gesamten Edelmetall-Industrie die LBMA-Zertifizierung. LBMA steht für „London Bullion Market Association“ – von dieser Organisation werden Standards für den globalen Handel von Edelmetallen gesetzt. Der London Bullion Market ist der wichtigste außerbörsliche Handelsplatz für physische Edelmetalle. Im zugehörigen Verband sind internationale Banken, Barrenhersteller, Veredelungsfirmen sowie Händler und Verarbeitungsfirmen Mitglieder. Unternehmen, die zur LBMA zählen und dort gelistet werden, sind vertrauensvolle und wichtige Vertreiber sowie Hersteller von LBMA-zertifizierten Metallen. Die LBMA-Zertifizierung gilt als höchstes Qualitätssiegel der Branche und wird ebenfalls „Good-Delivery-Zertifizierung“ genannt.
Für die Zertifizierungen gibt es verschiedene Kriterien. Bei Goldbarren zählen das Unzengewicht sowie die Reinheit, Abmessungen und das physische Erscheinungsbild. Bei Letzterem sind die Prägung sowie die Oberflächenqualität relevant. Reinheitsgehalt, Herstellerstempel, Produktionsjahr und Seriennummer müssen in das Produkt eingestanzt sein. Für Silberbarren gibt es ebenfalls Kriterien, die entsprechend spezifiziert sind. Für Münzen ist die Zertifizierung nicht relevant, da in diesem Fall staatliche Münzprägeanstalten verantwortlich sind und die Feinheit sowie das Gewicht vom ausgebenden Staat garantiert werden.
Die Kriterien für das Zertifikat sind im „Good Delivery Standard“ festgehalten. Barren mit einem Gewicht von 400 oz müssen die dort festgelegten Kriterien erfüllen, um zum Handel am London Bullion Market akzeptiert zu werden. Die Reinheit der Edelmetalle ist eines der wichtigsten Kriterien. Ein LBMA-Zertifikat kann dann vergeben werden, wenn eine Reinheit von 995/1000 bei Gold und 999/1000 bei Silber gegeben ist. Durch ein Zertifikat des Verbands wird diese Reinheit garantiert.
Hersteller mit LBMA-Zertifikat müssen sich regelmäßigen und strengen Kontrollen unterziehen, um die Qualität garantieren zu können und dadurch weiterhin die Zertifizierung zu erhalten. Das Zulassungsverfahren der LBMA ist streng geregelt und beinhaltet ebenfalls die Empfehlung von Bestandsmitgliedern sowie externe Prüfungen. Die zertifizierten Unternehmen werden in der „Good-Delivery-List“ aufgeführt. Diese Liste kann jederzeit auf der Website der LBMA eingesehen werden.
Edelmetalle mit LBMA-Zertifizierung können weltweit unkompliziert gehandelt werden. Sie werden von beinahe allen Banken und Edelmetallhändlern akzeptiert. Bei Edelmetallen ohne ein LBMA-Zertifikat können beim Verkauf Komplikationen wie Abschläge oder Nichtakzeptanz entstehen. Es ist nicht zwingend notwendig, ausschließlich LBMA-Zertifizierte Edelmetalle zu kaufen, denn die Qualität der Edelmetalle wird in jedem Fall bei einem Verkauf geprüft. Dennoch herrscht eine klare Empfehlung zum Kauf von LBMA-zertifizierten Edelmetall-Barren.
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